... Da mischten sich die Akteure, weiß-schwarz gewandet, unter die Zuhörer. Ein rhythmisches Wortgewisper setzten sie aus typischen Loriot-Ausrufen zusammen. Immer wieder gaben sie Loriots skurrile Kochrezepte zum Besten, eine hohe Kochmütze auf dem Haupt. Auf der erhöhten Bühne dann ein Rückblick auf Loriots künstlerisches Leben, seine besten Szenen alleine oder zu zweit und die Wiedergabe des letzten Interviews, das er der Süddeutschen Zeitung gab. Die Zuschauer auf dem ausverkauften Patio lachten immer wieder lauthals, bedankten sich mit Szenen- und langanhaltendem Schlussapplaus.

... Ob Frühlingsschreie, Wortgewisper, Redensarten-Trio, hintergründige Texte, Gedichte oder ein Podcast: Die Wörterwelten waren wieder einmal in Spiellaune und jonglierten mit Wörtern und Sätzen. Im Gepäck hatten sie sogar Filme, die aus dem Bürgersaal ein Kino machten. Eingefleischte Fans der Wörterwelten äußerten zufrieden: "Es war so gut wie immer!"

... So wurde der vorweihnachtliche Spaziergang an einigen Stellen auch eine kleine Reise in die Gedankenwelt der Spielerinnen. Installationen, Spielszenen, Texte und eine kleine Stärkung erwartete die Zuschauer entlang des Weges.

... Schon der Einmarsch der sechs Akteurinnen geriet zum Statement. Ob Putzfrau, Zeitungsausträgerin, Krankenschwester, Mutter, Landwirtin oder Lehrerin für die Wörterwelten sind diese Frauen die Heldinnen des Alltags. Und so munterer ging es weiter. Es startete der Podcast „Femmetastic“ mit einem Rückblick auf die lange Geschichte der Frauenbewegung. Im Mittelpunkt der ersten Welle der Frauenbewegung stand Virginia Woolf, der Karin Winter markant Gesicht und Stimme gab. Den emanzipierten und arbeitsamen Frauen im Zweiten Weltkrieg setzten Simone Hussong und Birgitt Schlaich mit einem schwäbischen Schwatz ein Denkmal. Für die emanzipierten Forscherinnen der 60er Jahre stand Schimpansenforscherin Jane Goodall, die Birgitt Schlaich selbstbewusst verkörperte. Zwischendurch zitierte das Wörterwelten- Team, modisch aufgepeppt, genüsslich aus dem „Handbuch für die gute Ehefrau“. Nach der Pause wurde der Ton ernster. Regina Rötzschke las eindrücklich aus dem Tagebuch der afghanischen Journalistin und Fotografin Fatima Hossaini, die im vergangenen Jahr nur knapp vor den Taliban aus Kabul flüchten konnte. Das Wörterwelten-Team wisperte danach Zitate aus dem Buch und kehrte mit Mascha Kaleckos Gedicht „Grundlos vergnügt“ zurück zum heiteren Ton. Elke Hollmann berichtete von Sinnsprüchen ihrer Oma. Simone Hussong las, höchst amüsant, eine Kolumne von Elke Heidenreich. Regina Rötzschke hatte alle Lacher auf ihrer Seite, als sie Evelyn Hamanns legendäre Anmoderation zu einem englischen Krimi zum Besten gab. Alle Akteuerinnen gestalteten zum Schluss den Sketch „Die Liebe und die Schwaben“.

... Von Wasser inspiriert: Literarisch, wissenschaftlich, esoterisch und ganz praktisch mit den Themen Lebenselixier Wasser, der Zauberlehrling, kleiner Fluss auf der Reise, die Loreley, der See, das Element Wasser, das Wasser gehört allen, im Schwimmbad und die Expertinnen. Die Zuschauer wurde auf den Spaziergang mit einer Toninstallation eingestimmt. Die ersten beiden Strophen von J.W. Goethes „Gesang der Geister über den Wassern“ lagen als Großplakat zu Beginn des Weges. Weitere Strophen konnte man entlang des Weges auf Brettern und Steinen entdecken. Zum Finale fanden sich die Zuhörenden und Akteure in einem Garten ein, um bei einem Glas Wein über die Bedeutung des Wassers zu philosophieren.

... Farbenfroh die Kostüme, ein Krönchen auf dem Kopf, so gaben sie beispielsweise Loriots Jodeldiplom oder eine Szene aus dem "wahren" Rutesheimer Familienleben zum Besten. Faszinierend, wie die Wörterwelten Texte aus verschiedenen Genres nach eigenen Interessen zuammenstellen und daraus ein überzeugendes Ganzes wird.

... Unter der Leitung der Theaterpädagogin Karin Winter konzipierte die Rutesheimer freie Theatergruppe „Wörter- welten“ einen abwechslungsreichen Abend. Texte und Gedichte unterschiedlichster Stilrichtungen wurden gelesen, teilweise gegen den Strich gebürstet und inszeniert.

... Nachdem die "Gärtnerin" endlich das wichtigste Requisit, DEN Baum, vorbei gebracht hatte, kann das Spiel beginnen. In unterschiedlichen Spielstilen eröffnete sich dem Zuschauer auf abwechslungsreiche und humorvolle Art und Weise eine ganz neue Sicht auf das Paradies.

... Rutesheimer „Sehenswürdigkeiten“ erschienen in einem ganz neuen Licht und wurden mit Humor und Augenzwinkern „umrahmt“ und in Szene gesetzt. Alltägliche, historische und literarische Figuren kreuzten die Wege und fielen auf vielfältige Wiese aus dem Rahmen.